Eswatini (ehemals Swasiland) grenzt an Südafrika und Mosambik und ist mit rund 1,5 Millionen Einwohnern das zweitkleinste Land Afrikas. Eswatini steht vor einer großen Herausforderung: Das Land hat eine der höchsten HIV/AIDS-Raten weltweit. Eine erschreckende Folge dieser Epidemie ist, dass über 120.000 Kinder zu Aidswaisen geworden sind.
Die Versorgung der Aidswaisen wird oft von älteren Geschwistern oder Großmüttern übernommen, die teilweise bis zu 12 Kinder betreuen müssen. Diese enorme Belastung führt dazu, dass viele Kinder nicht regelmäßig zur Schule gehen können.
Die Regierung versucht, diesem Problem entgegenzuwirken, indem sie die Grundschulgebühren für Waisenkinder übernimmt. Dies ermöglicht vielen Kindern den Besuch der siebenjährigen Grundschule. Doch trotz dieser Bemühungen bleibt die Unterstützung der Waisenkinder eine große Herausforderung für Familien und Dorfgemeinschaften.
In der Region Lubombo stehen junge Menschen aufgrund verschiedener Faktoren - wie Armut, Drogenmissbrauch, Traumata durch HIV/AIDS und häusliche Gewalt - vor großen Herausforderungen.
Aktuell finanzieren wir für rund 1.500 Schülerinnen und Schüler im Alter von 6 bis 15 Jahren Workshops zum Thema Mentale Gesundheit.
Gemeinsam mit unseren langjährigen Partnern MEDEA e.V. und der Caritas Swaziland setzen wir uns für die Unterstützung von Kindern und Familien in Eswatini ein.
In der Vergangenheit haben wir mit Hilfe des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zahlreiche Projekte finanziert, darunter:
Die staatliche Sikhandza Bantfu Grundschule liegt etwa 70 km südlich von Manzini in einer Buschregion. Bis 2017 wurden hier 132 Kinder der ersten vier Klassenstufen in nur vier Klassenräumen unterrichtet. Aufgrund des Platzmangels mussten ältere Schüler für den Unterricht der fünften bis siebten Klasse eine Schule besuchen, die 10 bis 17 Kilometer entfernt lag. Um allen Kindern der Gemeinde einen wohnortnahen Schulbesuch zu ermöglichen, wurde die Grundschule im Jahr 2017 erweitert: Es entstanden drei neue Klassenräume, eine Küche, ein Lagerraum und ein umzäunter Schulgarten. Zudem wurde die Schule um ein Büro für den Schulleiter, ein Lehrerzimmer, eine Bücherei mit Leseraum, einen Computerraum sowie zwei Lehrerwohnungen erweitert.
Um 300 zusätzliche Schulplätze für die Sekundarstufe zu schaffen, wurde 2019 der Bau einer Highschool realisiert. Diese umfasst fünf Klassenräume und sanitäre Anlagen. In den Klassenräumen werden fünf Jahrgangsstufen der Sekundarschulbildung unterrichtet. Neben dem Unterricht finden in den Räumlichkeiten auch Schulungstreffen mit den Schulkomitees statt. Ende 2020 wurden vier weitere Klassenräume sowie ein naturwissenschaftliches Labor fertiggestellt und bieten den Schülern moderne Lernmöglichkeiten.
In den ländlichen Regionen Eswatinis sind die Versorgung mit Nahrungsmitteln und sauberem Trinkwasser große Herausforderungen. Ein 1 Hektar großer Schulgarten verbessert die Ernährungssituation der Kinder und Jugendlichen. Ein eigener Brunnen liefert sauberes Trinkwasser. Im Schulgarten erlernen die Schüler, Lehrer und Dorfbewohner nachhaltige Anbaumethoden und grundlegende Kenntnisse gesunder Ernährung. Die Einbeziehung der Dorfgemeinschaft motiviert die Bewohner, auch auf ihren eigenen Grundstücken vitaminreiche Lebensmittel anzubauen. Überschüsse aus der Ernte werden auf lokalen Straßenmärkten verkauft und die Erlöse fließen zurück an die Dorfgemeinschaft. Ein Teil der Einnahmen dient der langfristigen Finanzierung des Schulgartens, während der Rest den Familien zugutekommt und eine zusätzliche Einkommensquelle schafft.
Unser Ziel ist es, die Lebensbedingungen der Kinder und ihrer Gemeinschaften nachhaltig zu verbessern und Bildung als Schlüssel zu einer besseren Zukunft zu fördern. Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin Hoffnung und Perspektiven schaffen.